In den letzten Monaten habe ich mich viel mit dem Thema Überforderung beschäftigt. Dabei ist mir natürlich auch immer wieder das Wort Burnout begegnet. Beide Begriffe beschreiben eine Form der Erschöpfung, beide machen deutlich, dass etwas zu viel geworden ist – und doch lösen sie unterschiedliche Bilder und Gefühle in uns aus.
Mich macht immer wieder ärgerlich, dass Burnout in der Gesellschaft eher eine Aufwertung des Menschen widerspiegelt – der/die hat aber viel geleistet – während Überforderung eher das Bild von Unfähigkeit und Schwäche zeigt. Beide Worte berühren dasselbe Grundthema: das Gefühl, über die eigenen Grenzen hinausgegangen zu sein und trotzdem schwingen unterschiedliche Wahrnehmungen mit.
Deshalb habe ich mir die Zeit genommen, genauer hinzuschauen, beide Begriffe aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und ihre Unterschiede genauer zu beleuchten.
In diesem Artikel möchte ich meine Gedanken dazu mit dir teilen – als Einladung, in dich hinein zu spüren, wo du in deinem Leben gerade stehst. Vielleicht findest du dich selbst in der ein oder anderen beschriebenen Situation wieder. Sei aufmerksam für dich und deine Wahrnehmungen.
Die wesentlichen Unterschiede zwischen Burnout und Überforderung

Was ist Überforderung?
Definition
Überforderung beschreibt den Zustand, wenn die eigenen Ressourcen – sei es Zeit, Energie, Wissen, emotionale Kraft oder organisatorische Möglichkeiten – nicht ausreichen, um mit den Anforderungen einer Situation zurechtzukommen
Anzeichen von Überforderung
Überlastung schon bei kleinen Aufgaben
Die To-do-Liste für den Tag kann sich endlos anfühlen: den Kühlschrank auffüllen, die Kinder pünktlich zu Terminen bringen oder die Wäsche erledigen– alles wirkt plötzlich wie ein großer Kraftakt. Selbst Aufgaben, die früher leicht von der Hand gingen, können innerlich blockieren oder Stress auslösen. Man spürt eine permanente innere Anspannung, Gedanken kreisen unaufhörlich und es fällt schwer, Prioritäten zu setzen. Das ständige Jonglieren zwischen vielen Pflichten zehrt an der Energie, und oft bleibt das Gefühl zurück: „Ich schaffe das nie alles.“
Angst vor dem Versagen
Überforderung geht oft mit dem Druck einher, alles gleichzeitig schaffen zu müssen. Im Kopf entsteht ein Chaos, Gedanken wirbeln durcheinander wie in einem Karussell, und plötzlich vergisst man Kleinigkeiten, die einem sonst nie entgangen wären. Dieses Gefühl, den Überblick zu verlieren, sein Leben und das Drumherum nicht mehr unter Kontrolle zu haben, verstärkt die Angst, nicht zu genügen oder zu versagen. Sätze wie „Ich kriege auch nichts gebacken!“ feuern den Kreislauf der innere Anspannung noch mehr an.
Emotionale Reaktionen
Nicht nur im Kopf oder im Körper zeigt sich Überbelastung, sondern auch in starken Gefühlen und vor allem Gefühlsschwankungen. Manchmal empfinden wir uns als hilflos und den äußeren Umständen ausgeliefert oder die Tränen fließen scheinbar grundlos, schon ein schiefer Blick reicht aus. Eine andere Reaktion des Systems ist zu versuchen, den Druck durch noch mehr Kontrolle und Anstrengung zu bändigen. Wieder andere überspielen ihre Überforderung mit einem Lächeln und sagen Sätze wie „Alles gut! Es geht schon!“, obwohl innerlich längst Chaos herrscht.

Körperliche Merkmale
Unser Körper ist eines der deutlichsten Warnsystem für Überforderung. Ständige Anspannung und innere Nervosität lassen uns schwer zur Ruhe kommen. Das Einschlafen oder Durchschlafen fällt schwer, weil unser Kopf die gefühlt Millionen von Gedanken nicht loslassen kann. Man wirkt fahrig, vergisst ständig etwas oder verliert sogar in Gesprächen den roten Faden. Unwohlsein im Magen tritt auch immer wieder auf, denn oft fallen regelmäßige Mahlzeiten aufgrund Zeitdruck aus.
In meinem anderen Blogartikel „Überforderung im Leben – spürst du wie voll dein Akku noch ist?“ findest du ein paar alltagstaugliche und kurze Impulse zur Selbstfürsorge, die dir sofort Entlastung auf mentaler und emotionaler Ebene schenken.
Lebensbereich und gesellschaftliche Wertung
Überforderung begegnet uns meist im Alltag, in Situationen, in denen scheinbar alles gleichzeitig erledigt werden muss. Kinder, Partner, Eltern, Haushalt, Beruf – wie soll all das in nur 24 Stunden unter einen Hut passen? Oft tauchen dabei Gedanken auf wie: „Ich müsste das doch alles schaffen! Warum kriege ich das nicht hin? Was denken die anderen von mir?“
Solche inneren Stimmen lassen massive Schuld- und Schamgefühle wachsen. Überforderung bleibt im Alltag meist unsichtbar, denn sie wird versucht zu verstecken. Sie spielt sich hinter den Kulissen ab und fordert dennoch enorme Energie, weil wir ständig versuchen, allen Erwartungen gerecht zu werden – und dabei die eigenen Bedürfnisse häufig übersehen.
Zeitliche Dimension
Der Verlauf von Überforderung kann zwar heftig sein, ist aber meist zeitlich begrenzt oder situativ. Zum Beispiel wenn das Kind krank wird und gleichzeitig ein wichtiges Projekt im Job fertiggestellt werden muss. Plötzlich türmen sich Anforderungen aus verschiedenen Lebensbereichen gleichzeitig, und selbst minimale Entscheidungen oder Aufgaben fühlen sich schwer und drückend an. Mit Unterstützung von Familie, Freunden oder externer Hilfe, durch regelmäßige, konsequent eingelegte Pausen oder dem Abschluss des belastenden Projekts bessert sich die Situation oft schnell. Die Lebensqualität kehrt zurück, und man spürt wieder mehr Leichtigkeit. Gezielte Entlastung wirkt ausgleichend.
Was ist Burnout?
Definition
Burnout bezeichnet einen Zustand tiefer körperlicher, geistiger und emotionaler Erschöpfung. Er entsteht meist nach einer langen Phase von Überlastung, oft im Zusammenhang mit Arbeit, hohen Leistungsanforderungen oder einem intensiven Verantwortungsgefühl.
Anzeichen von Burnout
Anhaltende Müdigkeit
Selbst nach Ruhephasen, wie einem entspannten Nachmittag auf der Couch oder einem erholsamen Mittagsschläfchen, kommst du nicht richtig in die Gänge. Statt neuer Energie bleibt eine bleierne Schwere im Körper zurück, die jede Bewegung mühsam macht. Schon alltägliche Aufgaben – wie den Geschirrspüler auszuräumen oder einen Anruf zu erledigen – fühlen sich an, als würdest du einen Marathon bestreiten. Diese Form der Müdigkeit geht tiefer als gewöhnliche Erschöpfung. Es fühlt sich an wie „ausgebrannt“ – nichts geht mehr, weder körperlich noch geistig.
Verlust von Motivation
Wenn die inneren Kräfte schwinden, geht oft auch die Freude an Dingen verloren, die früher leichtfielen oder erfüllend waren. Routine-Aufgaben im Beruf, einfache Erledigungen im Alltag oder sogar Begegnungen mit lieben Menschen fühlen sich plötzlich mühsam und sinnlos an. Es tauchen Fragen auf wie: „Wozu mache ich das eigentlich? Was hat das für einen Sinn?“ Sogar schöne Momente hinterlassen manchmal nur das Gefühl innerer Leere, als sei man Zuschauer im eigenen Leben.
emotionale Auswirkungen
Ist die innere Balance verloren, reagieren wir oft sehr sensibler auf Kleinigkeiten: Ein unachtsames Wort des Partners, ein selbst verlegter Schlüssel oder ein Stau auf dem Arbeitsweg können sofort Gereiztheit auslösen. Gleichzeitig ziehen wir uns emotional immer mehr zurück – Gespräche mit Familie oder Freunden wirken anstrengend und kräftezehrend, und man möchte auch nichts mehr von sich selbst preisgeben. Manchmal schleicht sich dann auch noch Zynismus ein, als Schutzstrategie, um die Erschöpfung zu verbergen. Sarkastische Bemerkungen und dumme Witz sprudeln hervor, obwohl man grundsätzlich nicht der Typ Mensch dafür ist.
Körperliche Beschwerden
Unser Körper reagiert oft mit sehr deutlichen Signalen, wenn er sich überlastet fühlt. Zum Beispiel Schlafstörungen können dazu führen, dass du nachts wachliegst, weil dir sorgenvolle Gedanken durch den Kopf schwirren und morgens erwachst du völlig erschöpft. Wie gerädert sollst du dann deinen Alltag meistern. Das Immunsystem wird insgesamt geschwächt, und selbst eine laufende Nase oder ein Infektionen setzen uns stärker zu als sonst. .

Lebensbereich und gesellschaftliche Wertung
Burnout wird vorwiegend in der Arbeitswelt angesiedelt. Hier dreht sich alles um Leistung, Verantwortung und das Erreichen von Zielen: höher, schneller, weiter. Wer in diesem Kontext an seine Grenzen stößt, erlebt häufig gesellschaftliche Anerkennung und mitfühlende Worte wie: „Du hast einfach viel zu viel geleistet! Du hast dich völlig verausgabt!“ Das Bild ist fast schon ehrwürdig: Burnout wird als Folge großer Leistungsbereitschaft wahrgenommen.
Zeitliche Dimension
Wie ein schleichender Prozess entwickelt sich Burnout oft über einen längeren Zeitraum. Im Job summieren sich die Anforderungen, Projekte, Termine und Verantwortungen, und es gibt kaum Gelegenheit für Verschnaufpausen. Schritt für Schritt zehrt die ständige Überlastung an den Kräften, bis sich die Erschöpfung körperlich oder mental deutlich bemerkbar macht.
Ein solcher Zustand erfordert meist eine längere Phase der Regeneration. Selbst nach ein paar freien Tagen, einem entspannten Wochenende oder Urlaub reicht die Erholung nicht aus, um wieder voll einsatzfähig zu sein. Häufig ist in dieser Phase professionelle Begleitung sinnvoll – sei es durch therapeutische Unterstützung, Coaching oder ärztliche Beratung –, um den Weg zurück zu innerer Balance und Energie zu finden.
Fazit: Von den ersten Warnsignalen bis zum Burnout – Selbstfürsorge ist wichtiger denn je!
Ich finde es sehr schade, dass Überforderung in unserer Gesellschaft so oft als Schwäche abgetan wird. Dabei zeigt sie gerade, wie viel wir täglich leisten – besonders Frauen, die ihre Energie auf so viele Lebensbereiche verteilen: Familie, Beruf, Partnerschaft, Haushalt und vieles mehr. Überforderung ist kein Versagen, sondern ein deutliches Zeichen, dass wir an unsere Grenzen geraten sind und uns selbst wieder mehr Aufmerksamkeit schenken dürfen.
Wenn diese Überforderung jedoch über einen längeren Zeitraum anhält und die mentale wie körperliche Last immer größer wird, passiert etwas, das viele von uns nur zu gut kennen: Wir stellen uns selbst hinten an, verlieren den Kontakt zu unseren Bedürfnissen und vergessen unsere Selbstfürsorge. Die eigene Kraft schwindet, bis der innere Akku fast leer ist und die rote Warnlampe aufleuchtet. Und wenn wir diese Signale überhören, kann aus einer vermeintlich „normalen“ Überforderung ein totaler Ausfall entstehen – ein Burnout. Und das betrifft längst nicht nur Männer im Job, sondern genauso Frauen in all ihren alltäglichen Rollen und vielen Verantwortungen.
Gerade deshalb ist es so wichtig, frühzeitig auf uns zu achten: sich bewusst Pausen zu gönnen, Momente der Ruhe einzuladen, den Körper in Bewegung zu bringen und die Seele in der Stille baumeln zu lassen. Selbstfürsorge ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit – damit wir gesund, ausgeglichen und voller Kraft durchs Leben gehen können.
Fühlst du dich vom Leben überfordert?
Wenn du dich an der einen oder anderen Stelle wiedererkannt hast, dann führe den kostenlosen Selbst-Test „Fühlst du dich vom Leben überfordert?“ durch. Mit ihm kannst du deine aktuelle Situation besser einschätzen und erste Klarheit gewinnen.
Um in die eigene Balance wieder zurückzukommen, habe ich viele Tipps und Tools an der Hand, die ich dir gerne bei einem persönlichen Gespräch zeige.
Sei mutig und melde dich bei mir, um Entlastung und Entspannung in Körper, Geist und Seele wieder einziehen zu lassen.
Schön, wenn ich von dir höre –
liche Grüße
Marion Lauter
psych. Heilpraktikerin
www.Herzensglanz.de
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